Letzte (unvollständige) Aktualisierung: 07.05.2021 EinführungDas Niederlehmer Werder liegt südöstlich der Hauptstadt innerhalb des Berliner Autobahnrings in einer Niederung. Das Gebiet des Niederlehmer Werders war bis in die 70er Jahre hinein vorwiegend landwirtschaftliche Nutzfläche. Neben Ackerflächen existierten zusammenhängende Flächen feuchten und frischen Grünlandes, von denen große Teile bereits ab Mitte der 70er brach fielen. In den 80er Jahren wurden größere Bereiche im nördlichen Teil als Spülflächen für geförderte Gewässersedimente aus dem Ausbau der Dahme-Wasserstraße genutzt. Zwischen 1987 und 1990 wurden auf 61,5 Hektar 922 Parzellen zwischen Gewässerrand und Wald geplant und schrittweise erschlossen. Die entstandenen 7 Kleingartenvereine (KGV) im Bereich des Niederlehmer Werders sind heute ein attraktives Gebiet der Naherholung, das gleichzeitig den Erfordernissen des Naturschutzes aktiv Rechnung trägt. Seit dem Jahre 2000 wird nach einer ökologisch orientierten Entwicklungskonzeption gearbeitet. Die umfangreiche Fortschreibung 2011 steht hier als pdf-File (5,4 MB) zum Download bereit. Bestandteil ist auch die kontinuierliche Erfassung der Brutvogelvorkommen. Darüber und über weitere Aspekte der Naturschutzarbeit informiere ich weiter unten. Über die Brutvogelwelt gibt es eine umfangreiche Veröffentlichung der Autorin aus dem Jahre 2006, die als pdf-Download hier zur Verfügung steht. Die Entwicklung der Brutvogelbestände wird von Zeit zu Zeit im Schaukasten der Kleingartenanlage präsentiert, die aktuellen Zahlen von 1991 bis 2020 und deren Bewertung finden Sie in Kurzform auf 1 Seite hier als pdf -Brutvogel-Übersicht. Der Wiedehopf wurde erstmals 2014 gemeldet, ab 2019 wurde er mehrfach in der Brutzeit und von mehreren Gartenfreunden im eigenen Garten oder auf Wegen und Gemeinschaftflächen gesehen. Daher hat die KGA Inselblick im April 2021 Wiedehopfkästen installiert.Bitte teilen Sie Ihre Beobachtungen mit an Regina Eidner, KGV Energie, Parz.69 E-Mail oder Vereins-Briefkasten am Tor zur Kurt-Hoffmann-Straße.Datum, Anzahl, Ort und ggf. Verhaltensweisen sind wichtig. Links zu den 7 Vereinen: Energie Sellenzugsee Sonnenschein Möllenzugsee Möllenzug Inselblick Waldhöhe |
Die Aufnahmen entstanden bei Hubschrauberflügen am 18.07.2003 anlässlich eines
Festes der KGV Sonnenschein.
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NaturschutzDie rasch zunehmende Freizeitaktivität außerhalb der Gärten führte zu nennenswerten Störungen in den Randbereichen, insbesondere in der Uferzone. Um die Etablierung illegaler Einzelstege zu vermeiden, wurde 1995/1996 eine Gemeinschaftssteganlage errichtet. Gleichzeitig wurden erhebliche Teile der Uferzone mit Astwerkhecken geschützt und als Vogelbrutgebiete mit entsprechenden Schildern ausgewiesen. Eine schleichende Biotopänderung während des Untersuchungszeitraumes hängt mit der Eutrophierung zusammen, Besonderen Anteil daran haben die von Kleingärtnern ausgebrachten Nährstoffe, welche direkt oder indirekt auf das Umland ausstrahlen. Die großräumige Errichtung von Astwerkhecken zum Schutz der Uferbereiche (1996-1998 und 2001) bewirkte ebenfalls einen erheblichen Nährstoffeintrag in die Saumbiotope, einerseits durch die Zersetzung des Holzes, andererseits aber auch durch ordnungswidrig abgelagerten Rasenschnitt und andere Grünabfälle. Nährstoffanzeiger wie die Brennnessel eroberten sich im Laufe der Jahre immer größere Flächen entlang vieler Randbereiche zu Lasten blühender und samentragender Pflanzen. Es war zu erkennen, dass eine nachhaltig naturverträgliche Entwicklung der Kleingartenanlagen ein naturschutzfachlich begründetes Gesamtkonzept verlangt. Die erste ökologisch orientierten Entwicklungskonzeption für den Gesamtbereich mit fachlicher Prüfung durch die Untere Naturschutzbehörde gelangte im Jahre 2000 zur Anwendung. Eine genauso detaillierte Fortschreibung 2011 (pdf-Datei, 5.4 MB) ist nun Grundlage des weiteren Handelns. Über Ergebnisse bei der Umsetzung berichtet die vom Sprecherrat mit Inhalten gespeiste Naturschutz-Website. Ein besonderes Highlight sind die Eisvogelbruten. Nach einem Arbeitseinsatz im März 2001 gab es in demselben Jahr noch 2 erfolgreiche Bruten. Auch in allen Folgejahren bis 2007 verließen alljährlich flügge Eisvögel unsere Nisthilfen. Danach lockte die nahegelegene "Konkurrenz" am Wildauer Ufer mit Ausgleichsmaßnahmen zum Hafen Königs-Wusterhausen "unsere" Eisvögel dorthin. Hier finden Sie die komplette Historie unserer Eisvogel-Jahre mit zahlreichen Fotos. Seit 2009 werden während der Brutzeit einzelne Kraniche oder "Verlobungspaare" auf dem Niederlehmer Werder festgestellt. Die stattlichen Vögel werden erst mit 5 Jahren geschlechtsreif. So ist es wohl kein Zufall, dass wir 2014 erstmals ernsthaft einen Brutverdacht erwägen. Eine gezielte Nestsuche wurde aus Artenschutzgründen unterlassen. Beobachtungen mehrerer Gartenfreude zwischen März und Juni 2014 sowie der Folgejahre geben jedoch Hinweise auf Brutversuche.
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