Eisvogel

Eisvogelschutz auf dem Niederlehmer Werder

Teil 2015: Ein Sturm bringt neue Wurzelteller


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Ein einziger Septembersturm 2015 entwurzelte in kürzester Zeit eine Vielzahl von Bäumen am Sellenzugsee, mehrere davon gleich in Gruppen. Sämtliche Sturmschäden befanden sich im Uferbereich der Kleingartenanlagen "Sellenzugsee" und "Sonnenschein" auf dem Niederlehmer Werder. Blickfang auf dem kurzen Abschnitt zwischen Badestelle und Gemeinschaftssteganlage waren fortan große Wurzelteller. Ein durchaus imposantes Bild, zeigen doch die Muschelansammlungen die Beschaffenheit des Gewässergrundes. Die Nachmittagssonne würde der Eisvogel sicher auch gern genießen, aber würde er die schönwetterlichen Menschenansammlungen zwischen Mai und September tolerieren? Durch Palisaden zwar ein wenig besser vor Erholungssuchenden geschützt, aber direkt neben der Anfahrt zu den Bootsstegen liegt ein ebenfalls neuer kleiner Wurzelteller (rechtes Bild). Im Vergleich zu den Großen wirkt er mickrig und ist eigentlich nur bei tiefstehender Abendsonne sichtbar.
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Etwas weiter südlich lockte ein freistehender sehr breiter Wurzelteller meine Blicke auf sich. Das Hinterland war eigentlich unzugängliche Wildnis. Es gehörte zum Vogelschutzgebiet der Kleingartenanlage, normalerweise betrat es niemand, dafür sorgten schon die Brennesseln. Aber plötzlich war alles anders, wie die Spuren auf dem 3. Bild v.l. zeigen. Die Stämme wurden zu Bau- oder Brennholz verarbeitet, bis nichts mehr da war. Tatsächlich war eines Tages Ende September der komplette Wurzelteller spurlos verschwunden. Hatte der Wurzelteller keinen Halt mehr und fiel kopfüber ins Wasser? Mein Blick ins Wasser konnte diese Idee nicht bestätigen. Doch das Wasser- und Schifffahrtsamt hat seinen Aussagen nach nichts beräumt und eine Privatperson hätte weder Interesse noch die verfügbaren Geräte für eine solche Maßnahme aufgebracht. Demnach ist die riesige Steilwand, die ein hoffnungsvoller Brutplatz für den Eisvogel gewesen wäre, wohl ins Wasser gefallen, meine ursprüngliche Planung zum Ausbau dieses WURZELTELLERENSEMBLES war auf jeden Fall unwiederuflich ins Wasser gefallen. Daneben in einiger Entferung zum Ufer übrig geblieben war ein einzelner schmächtiger entwurzelter Baum ohne jegliche optische Präsenz für den Eisvogel.

 

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Hinter der Kurve zeichneten sich weitere Sturmschäden ab. Bäume lagen kreuz und quer. Der 2001 zum Eisvogelnistplatz ausgebaute Wurzelteller (2.Bild v.l.) war in eine neue Schieflage geraten, der darin eingebaute Nistkasten war jedoch entzwei. Über einen Neubau hätte man nachdenken können, wären nicht zwei atraktivere Wurzelteller gleich daneben entstanden (vorletztes und letztes Bild). Erst einmal wollte ich wissen, ob im nächsten Jahr der Eisvogel selbst anfing zu graben. Vielleicht hatte ich nicht alles entdeckt und es gab für ihn die Chance, ein eigenes Nest zu bohren. Zum Bericht 2016
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