Eisvogel

Eisvogelschutz auf dem Niederlehmer Werder

Teil: Arbeitseinsatz 2001 zur Nestanlage


Alle Fotos lassen sich durch Anklicken einzeln bzw. als Diaschau (je 9 s) vergrößern.
Aber nun der Reihe nach: Kaum noch Erde war am Wurzelteller des umgestürzten Zwillingsbaumes. Schmale Eschenteile wurden als Fundament für die Kunsthöhle aufgestapelt.
Starke Männer rollten 2 dicke Baumscheiben als Fundament für den benachbarten Nistplatz 2 (NP 2) durch den nachgiebigen Untergrund zum Wasser.
Lehm aus der Sandgrube Niederlehme war der wichtigste Baustoff überhaupt, hier diente er als Klebemittel zwischen den einzelnen Klötzen.
Darüber gewuchtet wurden die mächtigen ausgehöhlten Baumscheiben , deren Anblick mich bei einer Uferbegehung am 10.3. zu eben dieser Konstruktion inspirierte.
Die Brutröhre lässt sich leicht durch die löcherige Steilwand schieben. Nachdem sie stabil aufsitzt, karrt Heinz viel Lehm herbeit. Auch die Kunströhre wird mit Lehm gefüllt.
Drei zusammenpassende hohle Baumscheiben hintereinander beherbergen ein ausreichend großes lehmgefülltes Loch für eine Nistmöglichkeit ohne Kunströhre.
Anja füllt das Loch wasserseitig vollständig mit Lehm und klebt zusätzlich eine Lehmwand für die Optik. Falls der Eisvogel interessiert ist, mag er hier seine "Naturhöhle" graben.
Während Eli NP2 (im Hintergrund) den letzten Schliff gibt, zeigt die Vorderfront von NP1 immerhin schon einen beachtlichen Zwischenstand mit den Baumaterialien : Kunströhre, Lehm, Holz, Gartenzaun.
Verschönerungsarbeiten der Rückseite von NP1 wurden erst am 18.3. erledigt, nachdem alle maßgeblichen Arbeiten getan waren. Immerhin hat das bescheidene Wetter den Umständen entsprechend gut durchgehalten.
Wichtiger war zunächst die Fertigstellung der Vorderfront von NP1, damit sie den angesagten Wetterunbilden trotzen kann. Obwohl der eingebaute Maschendrahtzaun Umstände bereitete, wurde die Kunstwand noch am 17.3. fertig.
NP2 wurde inzwischen mit einer seitlich angebrachten Baumscheibe vergrößert und stabilisiert. Die Einstiche an beiden Wänden sollen den Eisvogel auf die Stelle lenken, wo das Graben lohnt.
Hier stehe ich nach getaner Arbeit in Watstiefeln vor der Rückseite der Doppelwand. Im Wasser sind intakte Palisaden zu erkennen, welche ein Anlanden von Booten völlig ausschließen. Ein großer Pluspunkt für den Standort !
Dieser umgefallene Baum mit einer sehr schmächtigen Wurzel bildete den Grundstock für den Nistplatz 3, der am 18.3. den Wohnkomplex vollendete.
So sah die Vorderfront im Originalzustand aus: Eine dürftige Ausbauwohung in unauffälliger Lage am Wasser. Palisaden schützen vor dem Anlegen, landseitig ist es sumpfig.
Der Unterbau für die Kunsthöhle ließ sich technisch unkompliziert erstellen. In der Folge wurde der Material-Antransport per Schubkarre immer schwieriger.
Der Neigungswinkel der Röhre soll etwa 10-15° betragen, damit die Exkremente leichter nach außen gespritzt werden können.

Wieder waren Watstiefel unverzichtbar, um viele Fuhren Lehm und Hölzer in die Löcher zu stopfen. Immer mehr Material fiel in´s Wasser. Die Erfahrungen vom Vortag schienen nichts mehr wert und ich lernte zwangsläufig neue Tricks.
Zur Stabisisierung des immer schwerer werdenden Bauwerkes schaffte Elli ein Brett und Stahlstangen herbei. Wie glücklich war ich, als es mir gelang, das Brett vom Wasser aus zu befestigen, bevor wir mit dem Maschendrahtzaun das Ganze einhüllten.
Diesmal kam der Zaun ziemlich zum Schluß dran, weil er eben beim Arbeiten stört. Wir lernten, dass kein Wurzelteller dem anderen gleicht und man Einfallsreichtum und diverse Materialien vor Ort gebrauchen kann.
Unsere letzte Steilwand wurde schließlich vom Eisvogel den anderen Wänden vorgezogen. Sie ist schwer zugänglich und wegen der allseits umgebenden Sträucher mit zunehmender Belaubung wohl bald nicht mehr zu sehen.

 

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