Eisvogel |
Teil: Nestbeobachtungen 2002 mit Fotos |
3. Februar: Da der Brutkasten des vorjährig besetzten Nistplatzes (NP3) wegen Regen und Erosion ein wenig freigelegt war, haben wir ihn geöffnet, gesäubert, neu mit Lehm gefüllt, auch die Röhre -Sogleich kamen 2 Eisvögel paarweise dicht vorbeigeflogen und haben ihren Anspruch angemeldet und vielleicht auch mit uns geschimpft. Nun war heute mit 15°C und Sonnenschein besonders schönes Wetter, aber angesichts der Jahreszeit hätte ich gedacht, die einzelgängerischen Eisvögel sind noch Solo. Auch das Innere der zuerst angelegten Steilwand (NP1) haben wir uns angeschaut. Der Unterschied zu NP3 war deutlich zu erkennen, hier hatte noch niemand eine Brut versucht. Wir vergrößerten den Winkel der Einflugröhre auf ca. 15° (ähnlich wie bei NP3), vom Eisvogel selbstgebaute Röhren haben etwas diesen Winkel, damit die Exkremente besser herausgespritzt werden können. 19.März: Erstaunt stellte ich vom Boot aus fest, dass in NP1 außer der Kunströhre 6 weitere Löcher gegraben wurden (1. Bild, links). Die Kunströhre NP1 ist etwas freigelegt. War das der Grund für den Eisvogel, diese Stelle abzulehnen und Bohrungen an anderen Stellen (erfolglos) zu versuchen ? In NP2 (rechts) hätte es geklappt, der Lehm reicht tief genug in den hohlen Stamm hinein, aber diese "Steilwand" ist wohl zu klein oder entspricht zu wenig dem Suchbild der Art. Der ausgebaute Wurzelteller NP3 (2. Bild) sah zwar noch nicht aus wie ein Schweizer Käse, aber auch hier waren eigene Eisvogelbohrungen erkennbar. 21. April: - Fast wie ein Dankeschön: Während ich mittags um 12.30 Uhr auf der Terasse saß, hörte ich plötzlich Eisvogelrufe. Da kam auch schon ein Eisvogel in geringer Höhe zwischen der Baumgruppe und dem Nachbarbungalow am Südrand unserer Parzelle hervorgeschnellt. Er flog über Jörgs Kopf, der gerade das Brombeerspalier repariert und Augenblicke später zwischen unserem Gartenteich und der Gartentür auf den Weg, wo er meinen Blicken entschwandt. Alle Fotos lassen sich durch Anklicken einzeln bzw. als Diaschau (je 15 s) vergrößern. Spätestens am 19.5. 2002 flog die erste Brut aus. Am 20.5. 2002 bemerkte ich außergewöhnliche Eisvogelaktivitäten in Nestnähe und vermutete flügge Junge. Unmittelbar benachbart saßen 2 Jugendliche im Schlauchboot. Bei meiner Ankunft fragte ich sie, ob sie Eisvögel gesehen hätten. Die Antwort lautete: heute nicht, aber gestern mindestens 2 oder 3. Demnach waren die Jugendlichen nicht sehr aufmerksam, und ihre gestrige Beobachtung ließ sich mit dem Ausfliegen der Jungen interpretieren, die heute nur ausnahmsweise in ihrer Deckung zu sehen waren. Die nächsten 4 Bilder zeigen Altvögel am 13.7. während ihrer zweiten Brut. Nach dem Füttern in der verschmutzten Nisthöhle erfolgte meist sofort eine mehrfache Säuberung des Gefieders im Wasser. Dazu taucht der Eisvogel im flachen Winkel kurz ein. Zwei Reinigungsbäder schafft der Eisvogel auf diese Art bis zur Palisade, auf der er häufig innehält, zuweilen das Gefieder ausschüttelt und weitere kurze Tauchgänge unternimmt, üblich waren 3 bis 7. Die nächste Bildserie zeigt das Ausfliegen der 2. Brut. Mindestens 2 Jungvögel sind am 9.8.2002 ausgeflogen, am 10.8. folgten wohl noch nicht alle anderen, denn erst am 11.8. waren keine Reinigungsbäder der Altvögel mehr zu erkennen. Wegen der dichten Vegetation war nicht mehr direkt zu erkennen, ob die Niströhre noch angeflogen wird. Aus demselben Grund vollzog sich die Futterübergabe für mich meist nur hörbar, nachdem ich den mit Fisch anfliegenden Altvogel noch gut erkennen konnte. Bisher war das Wetter hochsommerlich warm, was für gerade flügge Eisvögel lebensrettend sein kann. Nach Literaturangaben werden sie nur 2-4 Tage gefüttert und sind dann auf eigenen Nahrungserwerb angewiesen. Gut, wenn die Sonne nach missglückter Jagd das Gefieder rasch wieder trocknet. Die ersten Wetterunbilden hatten die jungen Eisvögel am 11.8. zwischen 17.50 und 18.30 Uhr zu ertragen, als plötzlich ein heftiger Platzregen und ein nachfolgendes Gewitter einsetzten. Die nächsten Tage waren wechselhaft, wieviel der etwa 7 Jungvögel dieser Brut werden überlebt haben ? Das Brutpaar paarte sich wiederholt mit Fischübergabe, diesmal auf der Palisade. Ich versuchte nachfolgend zu ergründen, wo oder ob es zu einer dritten Brut gekommen ist. Einen oder beide Altvögel konnte ich bei den meisten Kontrollen im August und September im angestammten Revier beobachten, erst Ende September konnte ich wegen der fehlenden Fütterung eine dritte Brut ausschließen. |
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